Unsere Haut

Mehr Aufmerksamkeit für unsere Körperhülle

Von Nadine Effert · 2024

Ob Juckreiz, Rötungen oder Ausschlag – Veränderungen auf der Epidermis können ein Alarmzeichen sein. Fachliche Expertise ist gefragt, denn letztlich ist die Haut ein genauso lebenswichtiges Organ wie das Herz oder das Gehirn.

Eine junge Frau mit Sommersprossen im Gesicht
Foto: iStock/carles miro

Makellose Haut ist ein Zeichen für Jugend, Schönheit und Gesundheit. Doch sind längst nicht alle mit einer solchen gesegnet, denn die Zahl der Betroffenen mit Hautproblemen und -krankheiten nimmt zu. Schädliche Umwelteinflüsse, wie Luftschadstoffe und bedenkliche Substanzen in Kleidung und Hautpflegemitteln, schlechte Ernährung, Stress: Alle diese Faktoren können sich auf das Hautbild auswirken. Gegen trockene Stellen, Pickel, Pigmentflecken und unliebsame Falten kann frau in der Regel mit einfachen Mitteln vorgehen – sei es mit entsprechenden Hautpflegeprodukten oder sanften minimalinvasiven Methoden zur Hautverjüngung. Für Menschen, deren Haut regelrecht rebelliert, gestaltet sich die Situation hingegen schwieriger. Bei Hautkrankheiten gibt es grundsätzlich immer ein komplexes Zusammenspiel aus Psyche, Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung. Ob und welche Auslösefaktoren eine Rolle spielen, ist individuell unterschiedlich.

Unsere Haut: Diagnose ist das A und O

Das Problem: Es gibt nicht nur sehr viele Auslöser, sondern auch unterschiedlichste Symptome, die teilweise nicht immer eindeutig einer Hautkrankheit zuzuordnen sind. Nicht selten haben Betroffene eine regelrechte Odyssee hinter sich, bevor sie endlich die richtige Diagnose erhalten und Zugang zum gesamten Repertoire an verfügbaren modernen Therapien haben. Die gute Nachricht ist nämlich, dass dank intensiver Forschung selbst Menschen mit chronischen, also nicht heilbaren Hautleiden, wie Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis) oder der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo), gut geholfen werden kann. 

Erweitertes Behandlungsspektrum

Für die Therapie kommen systemisch wirkende Arzneimittel zum Einsatz, wenn eine Behandlung mit äußerlich angewandten Mitteln nicht anspricht. Neben erfolgreich eingesetzten antikörperbasierten Therapien (Biologika) konnten in den vergangenen Jahren mit sogenannten „small molecules“, die gegen Januskinasen gerichtet sind (JAK-Inhibitoren), überzeugende Wirkungen erreicht werden. Auch wichtig zu wissen: Viele Hautkrankheiten kommen selten allein. So treten bei Neurodermitis als Systemkrankheit häufig unter anderem auch Asthma oder bestimmte Nahrungsmittelallergien auf, bei der Autoimmunkrankheit Vitiligo zudem autoimmunbedingte Schilddrüsenerkrankungen, kreisrunder Haarausfall, aber auch Neurodermitis. Diese sogenannten Komorbiditäten sollten bei der medizinischen Betreuung berücksichtigt werden. Nicht immer lassen sich die Veränderungen der Haut verstecken. Mit der Folge, dass Körper und Seele umso mehr leiden. Die psychosozialen Belastungen und damit einhergehende Einbußen an Lebensqualität werden dabei oft unterschätzt. Zumal die Psyche selbst sich auch auf die Haut auswirkt oder Krankheitsschübe begünstigen kann. Nicht ohne Grund wird im Volksmund die Haut oft als „Spiegel der Seele“ bezeichnet. Betroffene sollten über ihren seelischen Stress sprechen und gegebenenfalls psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Mitunter hilft auch das Gespräch mit Leidensgenossen. In vielen Orten gibt es Selbsthilfegruppen, in denen man Erfahrungen und Informationen austauschen kann.

Quellen:
www.dha-neurodermitis.de
www.bvdd.de
Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG)

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