Hautgesundheit

Ein komplexes, dicht besiedeltes Organ

Von Nadine Effert · 2023

Die Haut ist unser größtes Organ und erfüllt viele wichtige Funktionen. Sie kann aber auch schnell zum Problemkind werden und auch ernsthaft erkranken.

Der Hauttyp ist genetisch festgelegt.
Der Hauttyp ist genetisch festgelegt. Foto: iStock / PeopleImages

Bei einem Erwachsenen kommt die Haut auf eine Fläche von zwei Quadratmetern und einem Gewicht von rund zehn Kilogramm. Beeindruckend sind aber auch die vielseitigen Funktionen: So schützt die Körperhülle den Organismus vor Keimen, Austrocknung und Sonneneinstrahlung und reguliert den Temperatur- und Feuchtigkeitshaushalt des Köpers.

Vermeidbare Risiken

Trotz dieser hohen Relevanz behandeln viele Menschen ihre Haut oft stiefmütterlich: falsche oder zu viel Pflege, zu wenig oder gar kein Sonnenschutz, unausgewogene Ernährung, ein anhaltend hohes Stresslevel, Alkohol- und Tabakkonsum – die Liste an Dingen, welche die Haut nicht gut abkann, ist lang. Die Folge: Heutzutage leidet jeder fünfte Erwachsene in Deutschland unter Hautproblemen – Tendenz steigend. Neben leichten Hautirritationen wie Pickel oder Juckreiz durch Trockenheit gibt es auch ernst zu nehmende Folgen, wie zum Beispiel Hautkrebs, an dem jährlich 370 von 100.000 Menschen neu erkranken. „Bei den vom Klimawandel verursachten Veränderungen ist aus dermatologischer Sicht die Belastung durch UV-Strahlen besonders wichtig, denn die damit einhergehenden Risiken für Hautkrebs werden von der Bevölkerung noch immer unterschätzt“, sagt Professor Dr. med. Mark Berneburg, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Regensburg. Hinzu kommen chronische Erkrankungen, wie etwa Psoriasis, sprich Schuppenflechte, oder Acne inversa, die mit schmerzhaften Entzündungen im Bereich der Haarfollikel einhergeht. Hier tappen, was die genauen Ursachen angeht, die Forschenden noch weitestgehend im Dunkeln.

Mikrobiom schützen für die hautgesundheit

Grundsätzlich gibt es bei Hautkrankheiten immer ein komplexes Zusammenspiel aus Psyche, Umweltfaktoren, genetischer Veranlagung – und dem Hautmikrobiom. Mindestens sieben Milliarden Mikroorganismen besiedeln unsere Haut. Das klingt etwas gruselig, aber Bakterien, Milben, Hefepilze & Co. machen durchaus Sinn. „Die meisten der Mikroorganismen auf unserer Haut sind harmlos“, so Dr. Christine Lang, Professorin für Mikrobiologie an der TU Berlin. „Ihre Vielfalt ist existenziell für eine lebendige Hautflora und damit für eine gesunde Haut.“ Allerdings kann das Mikrobiom schnell aus dem Gleichgewicht geraten, wie es bei vielen Hautkrankheiten der Fall ist. Etwa durch Hautpflegeprodukte und Cremes, wie das Biotechnologie-Unternehmen BELANO medical nachweisen konnte. Die mikrobiologische Untersuchung von 30 Produkten ergab, dass viele davon das Wachstum gesunder Bakterien wie Staphylococcus epidermidis auf der Haut hemmen oder sie sogar abtöten. Daher gebe es laut der Expertin aus dem Forschungsvorstand Bemühungen, in Zukunft viel stärker darauf zu achten, dass eine Hautpflege oder Kosmetik das Mikrobiom, also die Bakterienvielfalt auf der Haut, schützt und stärkt.

Aufklärung ist wichtig

Von sichtbaren Hautproblemen und insbesondere Hautkrankheiten betroffene Menschen sind nicht nur körperlich, sondern auch psychosozial beeinträchtigt, vor allem wenn sich Pusteln, Schuppen oder Ekzeme nicht durch Kleidung verbergen lassen. Aufklärung, wie sie etwa am Welt-Psoriasis-Tag am 29. Oktober 2023 unter dem Motto „Gute Versorgung für alle!“ stattfindet, ist deshalb ein wichtiger Aspekt, den Krankheiten zu begegnen – neben der fachgerechten medizinischen Hilfe. Immerhin: Heute ist eine Reduktion der für Psoriasis typischen roten, stark schuppenden Plaques um über 90 Prozent möglich.

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