Pickel und Akne

Hautbakterien auf der Spur

Von Sarah Schroth · 2021

Wer kennt sie nicht, die nervigen, schmerzenden, roten Dinger im Gesicht, die einen besonders in der Pubertät den letzten Nerv raubten? Die Rede ist natürlich von Pickeln. Deren Behandlung geht – je nach Ausprägung – von milden Reinigungscremes bis hin zu potenten Antibiotika. Eine genauere Ursachenforschung soll lästigen Creme- und Medikamentencocktails ein Ende setzen.

Eine Frau steht vor dem Spiegel und untersucht ihre Haut
Eine rechtzeitige professionelle Behandlung kann helfen, Narbenbildung zu verhindern. Foto: iStock/ PeopleImages

Auch wenn die meisten Erwachsenen die schlimmste Phase der sogenannten Akne hinter sich haben, leiden gerade in Zeiten der Maskenpflicht auch viele ältere Menschen an den unangenehmen Hautunreinheiten, die auch mit der Hormonumstellung nicht immer gänzlich verschwinden. Akne ist die Hauterkrankung Nummer eins und betrifft 70 bis 95 Prozent der Teenager weltweit. Etwa zehn Prozent haben bis ins Erwachsenenalter Probleme mit Mitessern, Pickeln und Co. Was die genaue Ursache angeht, tappt die Wissenschaft zu großen Teilen noch im Dunkeln. Neben einer genetischen Veranlagung sind unter anderem Zusammenhänge mit Stress, Rauchen und den Sexualhormonen Androgenen bekannt. Entsprechend breit ist auch das Behandlungsspektrum.

Behandlungsoptionen bei Pickeln und Akne

Leichte Hautunreinheiten bekommt man mit einfachen Hygienemaßnahmen meist gut in den Griff. Hautprofis raten von öl- oder alkoholhaltigen Produkten ab, da sie die Haut austrocknen und anfälliger machen. Auch fetthaltige Kosmetika verstopfen die Poren und fördern damit Hautentzündungen. Besser sind Pflege- und Kosmetikprodukte, die Flüssigkeitsverluste ausgleichen und den natürlichen Schutzfilm der Haut unterstützen. Traditionell gelten schwefel- und zinkhaltige Produkte als hautfreundliche und freiverkäufliche Alternativen. Sie können die Balance der Haut stabilisieren, wirken antibakteriell und entzündungshemmend und tragen zur Prävention bei. Ist die Akne so ausgeprägt, dass sie zu einem erheblichen Leidensdruck führt und die Gefahr von Narbenbildungen birgt, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Je nach Ausprägung verschreibt der Dermatologe oder die Dermatologin lokale Salbenbehandlungen oder stärker wirksame Medikamente, wie Antibiotika- oder Hormontabletten. 

Hautbakterien: Freund oder Feind?

Da die genaue Ursache der Entzündungsherde oft nicht bekannt ist, müssen viele Betroffene eine ganze Palette an Cremes und Medikamenten ausprobieren, um die für sie beste Therapieform zu finden. Weil es sich bei Akne um eine bakterielle Entzündung handelt, haben insbesondere bei ausgeprägter Form, der sogenannten Akne vulgaris, Antibiotika einen hohen Stellenwert. Ein Forschungsteam aus München arbeitet in diesem Zusammenhang daran, die Keimbesiedelung der Haut – das sogenannte Mikrobiom – besser kennenzulernen. Ziel ist es, mittels neuer Technologien einzelne Bakterien herauszufiltern und zu verstehen, wie und ob sie der Haut schaden – oder ob sie eher Teil eines Schutzfilms sind, die Angreifer abhalten. In Fachkreisen wird diese Methode als Mikrobiom-Analyse bezeichnet und wurde bereits in Kohortenstudien zu einzelnen Hauterkrankungen getestet. Die Wissenschaft erhofft sich dadurch zwei Vorteile: einerseits bakterielle Schutzbarrieren gezielter aufzubauen, andererseits krankheitserregende Keime gezielter bekämpfen zu können.

Quellen:
healthcare-in-europe.com: Enzyme schärfen den Blick auf das Mikrobiom
Deutsche Dermatologische Gesellschaft: Behandlung der Akne​

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