Begleiterkrankungen bei Schuppenflechte

Mehr als eine Hautkrankheit

Von Tobias Lemser · 2018

Für Psoriasis-Patienten ist es nicht nur wichtig, die Erkrankung selbst, sondern auch ihre Begleiterscheinungen zu behandeln – die Basis, um zusätzliche gesundheitliche Risiken zu mindern. Doch welche Komorbiditäten sind überhaupt typisch und gibt es bestimmte Auslöser? Im Fokus steht die Arthritis, der häufigste Begleiter von Schuppenflechte.

Ein Paar im Freibad. Thema: Begleiterkrankungen bei Schuppenflechte

Wer unter Schuppenflechte leidet, hat neben den ohnehin unangenehmen Krankheitssymptomen und der psychischen Belastung durch Stigmatisierung in der Regel mindestens eine weitere Erkrankung – ob Adipositas, Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Depression. Da diese selbst bei Menschen mit geringer Krankheitsaktivität zum Vorschein kommen können, ist es wichtig, die begleitenden Erkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und bestimmte Werte wie Body-Mass-Index, Blutdruck und Blutzucker im Blick zu haben. 

Begleiterkrankungen bei Schuppenflechte: Schmerzen in den Gelenken

Nicht zu vergessen: Gelenkerkrankungen, die am häufigsten mit Schuppenflechte in Verbindung gebracht werden. Psoriasis-Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die zumeist mit Schwellungen, Schmerzen oder Versteifungen der Gelenke einhergeht. Bis zu 30 Prozent der Schuppenflechte-Patienten erkranken rund zehn Jahre nach deren Ausbruch an einer Psoriasis-Arthritis. Während sich bei der Schuppenflechte die Entzündung vor allem auf der Haut bemerkbar macht, ist bei der Psoriasis-Arthritis die Gelenkinnenhaut betroffen. Da sich diese verdickt und dabei viel Gelenkflüssigkeit produziert wird, kommt es zu einem Erguss. Die Folge: Die Schleimhaut der Gelenkinnenhaut bildet immer mehr entzündliches Gewebe, das in Gelenkknorpel und Knochen einwachsen und deren Substanz zerstören kann.

Quelle: FORSA-Umfrage, 2016

Von Kopf bis Fuß

Obwohl seit Langem der Zusammenhang zwischen Psoriasis und Psoriasis-Arthritis bekannt ist, wird diese schmerzhafte Gelenkerkrankung bei zehn bis 15 Prozent der Patienten übersehen. Besonders hoch ist das Risiko für eine Psoriasis-Arthritis vor allem dann, wenn der behaarte Kopf oder die Gesäßfalte befallen sind. Wie Studien belegen, ist die Wahrscheinlichkeit sogar fast dreifach erhöht, wenn die Nägel involviert sind. Deshalb ist es wichtig, den kompletten Körper nach Hautveränderungen zu untersuchen. Fakt ist: Die Ursachen für Psoriasis-Arthritis sind nach wie vor unzureichend erforscht, was auch die gezielte Vorbeugung erschwert. Da man jedoch weiß, dass Stress, Alkohol und Rauchen, aber auch Übergewicht und hormonelle Umstellungen diese Autoimmunerkrankung auslösen können, ist es für Betroffene besonders wichtig, diese Risikofaktoren so gering wie möglich zu halten. Sollte die Erkrankung dennoch ausbrechen, gibt es glücklicherweise heute immer wirksamere Medikamente, um die Erkrankung gut in Schach zu halten.

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