Erkrankung der Talgdrüsen

Weit mehr als Pickelalarm in der Pubertät

Von Svenja Rungiman · 2021

Pickel, Akne und unreine Haut machen nicht nur Jugendlichen, sondern häufig auch Erwachsenen das Leben schwer. Aktuell leiden noch mehr Menschen als sonst unter diesem Problem, da das Tragen von Gesichtsmasken die Haut zusätzlich reizen kann. Mit unterschiedlichen Behandlungsansätzen sowie Pflege- und Verhaltenstipps kann den Betroffenen jedoch gut geholfen werden.

Frau, die kritisch ihr Gesicht betrachtet.
Auch bei Erwachsenen kann sich eine Akne entwickeln. Foto: iStock/Boyloso

Unter Pickeln leidet man nur in der Pubertät? Weit gefehlt: Auch 40 Prozent der Erwachsenen ab dem 25. Lebensjahr sind von unreiner Haut, Pusteln und damit einhergehenden Entzündungen betroffen. Grund dafür ist nicht etwa mangelnde Hygiene, sondern eine Erkrankung der Talgdrüsen, die durch das Bakterium Propionibacterium acnes ausgelöst wird. Dieses gehört zur Hautflora und verhält sich normalerweise unauffällig. Aufgrund hormoneller Veränderungen kann es sich jedoch stark vermehren und in den Talgdrüsen die Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe fördern. Dafür gibt es viele Ursachen, beispielsweise Umweltgifte, Stress, bestimmte Medikamente oder auch, wie sich immer mehr zeigt, die falsche Ernährung.

Brutkasten für Bakterien

Ein weiterer Risikofaktor kommt aktuell noch dazu: Durch das häufige Tragen einer Maske wie jetzt während der Coronapandemie kann bei vielen Menschen Pickel oder Akne erst entstehen oder sich deutlich verschlimmern. Der Hauptgrund dafür ist, dass sich unter der Maske ein feuchtwarmes Klima bildet, das dafür sorgt, dass sich Bakterien besonders gut ausbreiten können. Zudem kann die Reibung durch Bewegung oder Sprechen zu Kleinstverletzungen führen. Da es selbstverständlich keine Alternative ist, auf die Maske zu verzichten, raten Dermatologen zu anderen Maßnahmen: So kann es helfen, Lippenstift und Make-up wegzulassen und statt fettigen, öligen oder stark parfümierten Cremes lieber dünnflüssige Seren oder Fluids zu verwenden. Männer sollten die Maske zudem nicht direkt nach der Rasur aufsetzen, sondern 30 Minuten abwarten.

Kosmetik mit Köpfchen hilft bei Erkrankung der Talgdrüsen

Bei der Behandlung von Akne muss grundsätzlich unterschieden werden zwischen harmloseren Verlaufsformen und mittlerer bis schwerer Akne, der sogenannten Acne vulgaris. Bei ersterer können die die Pickel meist mit frei verkäuflichen Reinigungslotionen und Cremes bekämpft werden. Besonders antibakterielle und entzündungshemmende Produkte mit Schwefelanteil, Zink oder Teebaumöl helfen häufig gut, das Problem in den Griff zu bekommen. Bei mittlerer bis schwerer Akne sieht der Fall anders aus: Hier sollten Betroffene unbedingt einen Facharzt oder Dermatologen aufsuchen. Nur mit einer frühzeitigen und individuellen Beratung und Behandlung kann eine Narbenbildung – und die damit einhergehende psychologische Belastung – vermieden werden.

So wird man Narben los

Doch selbst wenn bereits Narben entstanden sind, haben Betroffene noch eine Menge Möglichkeiten. Als Spätfolge von Akne treten zwei Arten von Narben auf: Die roten oder braunen Pickelmale sind Pigmentflecken, die entstehen, weil sich im verletzten Gewebe übermäßig viel Melanin gesammelt hat. Bei Aknenarben dagegen handelt es sich um sichtbare Hautvertiefungen, zu denen es kommt, wenn die Haut infolge eines entzündeten Pickels nicht richtig abheilen kann. Solchen starken Pickelmalen oder tiefen Narben können Hautärzte oder Kosmetiker beispielsweise mit Microdermabrasion zu Leibe rücken, bei der die Hautoberfläche mithilfe feiner Kristalle abgeschliffen wird. Weitere Methoden sind Laser und Lichtimpulse sowie das sogenannte Microneedling, bei dem die Haut durch Mikroverletzungen dazu angeregt wird, neues Bindegewebe und Kollagen zu bilden. Ganz wichtig: Die Betroffenen sollten niemals selbst „Hand anlegen“. Denn gerade dadurch kommt es häufig zu Infektionen, die mit dem Risiko von Narben verbunden sind.

Quellen:
Gesundheitsinformation
Akne Forum

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