Acne vulgaris

Pickel und Co. richtig bekämpfen

Von Svenja Runciman · 2018

Nicht nur für Jugendliche, auch für manch einen Erwachsene kann der Blick in den Spiegel zur Qual werden. Der Grund: Sie leiden unter den für Akne typischen Pickeln, Pusteln und Entzündungen. Die weit verbreitete Hautkrankheit lässt sich mittlerweile jedoch gut behandeln – je nach Schwere mit unterschiedlichen Therapieansätzen.

Ein Mann schlägt vor Verzweiflung die Hände über dem Kopf zusammen. Thema: Acne vulgaris

Akne hat etwas mit mangelnder Hygiene zu tun? Falsch gedacht! Stattdessen handelt es sich um eine Erkrankung der Talgdrüsen, die vor allem in der Pubertät auftritt und in dieser Altersgruppe die mit Abstand häufigste Hautkrankheit ist: 80 bis 90 Prozent aller Jugendlichen sind betroffen, Jungen häufiger als Mädchen. Bei über zehn Prozent der Betroffenen treten die Symptome auch im Erwachsenenalter wieder auf. Bei schweren Verlaufsformen ist dies eine starke Belastung nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele: Da die Erkrankung häufig vor allem das Gesicht betrifft, kann sie enorme Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl haben.

Einflüsse: Stress und Ernährung

Maßgeblich beteiligt an der Erkrankung ist das Bakterium Propionibacterium acnes, das zur Hautflora gehört und sich normalerweise unauffällig verhält. Aufgrund hormoneller Veränderungen kann es sich jedoch stark vermehren und in den Talgdrüsen die Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe fördern. Beeinflusst wird die Erkrankung offenbar von vielen Faktoren, beispielsweise durch Umweltgifte, Stress, bestimmte Medikamente oder auch durch die Ernährung, wie eine neue, im August veröffentlichte Metastudie zeigt: Wissenschaftler der Harvard-Universität haben 14 internationale Studien mit insgesamt 78.000 Teilnehmern ausgewertet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der Verzehr von Milchprodukten die Wahrscheinlichkeit, an Akne zu erkranken, erhöht – und zwar schon bei einem regelmäßigen Milchkonsum von einem Glas pro Tag.

Acne vulgaris: Entzündung effektiv bekämpfen

Bei der Behandlung von Akne muss unterschieden werden zwischen harmloseren Verlaufsformen, bei denen die Pickel und Mitesser mit frei verkäuflichen Medikamenten bekämpft werden können, und der klinischen Akne, die fachärztlicher Behandlung bedarf. So werden bei schlimmen Entzündungen der Haut Antibiotika in Tabletten- oder Cremeform eingesetzt, die das Wachstum der Bakterien hemmen. Auch der Wirkstoff Azelainsäure kommt bei leichter und mittelschwerer Akne zum Einsatz, um Verhornungen aufzulösen und Entzündungen zu bekämpfen. In jedem Fall ist bei der Behandlung Geduld gefragt: Meistens dauert sie nämlich mindestens zwölf Wochen. Je früher sie begonnen wird, desto leichter ist die Akne in den Griff zu bekommen. Auf keinen Fall sollten Betroffene selbst Hand anlegen: Durch das „Ausdrücken“ der Pickel kann der Inhalt in die benachbarte Haut geraten, was zu einer Ausweitung der Entzündung und zur Narbenbildung führen kann. Daher ist immer der Besuch bei einem Facharzt oder Dermatologen angeraten.

Tipps für die Pflege bei unreiner Haut und Akne

Reinigung

Morgens und abends gründlich, aber sanft mit PH-neutralen Mitteln reinigen. Aggressive Reinigungsmittel sind ein absolutes No-Go. Sie greifen den Säureschutzmantel der obersten Hautschicht an, die Haut wird anfälliger für Keime und Irritationen, trocknet aus und eine erhöhte Talgproduktion wird provoziert.

Pflege

Besonders feuchtigkeitsspendende, leichte Texturen, welche die Haut nicht belasten. Einmal pro Woche ein mildes Peeling anwenden. Stark parfümierte Produkte vermeiden – sie reizen die Haut unnötig.

Verhinderung von Keimbildung

Mindestens einmal wöchentlich das Handtuch wechseln. Den Telefonhörer regelmäßig desinfizieren. Professionelle Hautreinigung bei der Kosmetikerin. Pickel nicht selber ausdrücken, um weitere Infektionen zu vermeiden!

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