Pflege bei empfindlicher Haut

Achtung, empfindlich!

Von Svenja Runciman · 2022

Rötungen, juckende Stellen oder Spannungsgefühle: Bei immer mehr Menschen „spielt die Haut verrückt“ und reagiert gereizt auf Einflüsse wie Stress, falsche Ernährung oder zu aggressive beziehungsweise falsch kombinierte Kosmetik. Abhilfe kann ein geeignetes Pflegeprogramm schaffen, bei dem vor allem ein Prinzip gilt: Weniger ist mehr.

Eine Frau liegt nachdenklich im Bett.
Auch eine geringe Schlafqualität kann sich auf das Hautbild negativ auswirken. Foto: iStock / Ridofranz

Die Haut wird auch als „Spiegel der Seele“ bezeichnet – sie verrät häufig auf den ersten Blick, wie es um unser Wohlbefinden bestellt ist. Genau deshalb machen sich auch Stress und Anspannung dort besonders schnell bemerkbar: bei manchen Betroffenen im Gesicht, bei anderen am gesamten Körper. In stressigen Zeiten wird nämlich das Hormon Cortisol vermehrt ausgeschüttet, das die Abwehrkräfte schwächen, Entzündungen im Körper verstärken und die natürliche Barrierefunktion der Haut beeinträchtigen kann. Speziell sensible Haut verträgt dies überhaupt nicht, wird dann noch trockener, schuppiger, oder sie spannt, juckt oder kribbelt. Auch Stresspickel können aufgrund der erhöhten Hormonausschüttung entstehen. Solche Überreaktionen haben allerdings nicht immer psychische oder hormonelle Ursachen. Auch falsche Ernährung, zu viel Sonne, Umweltgifte, Rauchen und sogar Schlafmangel können den Säureschutzmantel der Haut aus dem Gleichgewicht bringen und somit empfindliche Reaktionen begünstigen. 

„Viel hilft viel“ gilt für die Pflege bei empfindlicher Haut nicht

Ein weiterer Stressfaktor findet aktuell immer mehr Beachtung, wenn es um die Ursachen für gereizte Haut geht: die falsche Hautpflege, also ungeeignete oder ungünstig kombinierte Kosmetikprodukte. Viele Menschen experimentieren zu oft mit neuen Produkten oder überfordern die Haut mit diversen Cremes, Seren und Peelings. Was dabei häufig fälschlicherweise als Allergie gegen einzelne Inhaltsstoffe interpretiert wird, ist tatsächlich einfach ein Zuviel. Ob es sich um eine Allergie handelt oder nicht, ist übrigens recht leicht zu erkennen: Allergien treten nämlich normalerweise nicht spontan auf – also direkt nach dem Auftragen eines Produktes –, sondern erst frühestens nach drei bis fünf Stunden. Im Gegensatz dazu reagiert sensible Haut umgehend, wenn sie in ihrer Balance gestört wird.

Die Hautbarriere aufbauen

Ein sinnvolles Pflegeprogramm für die Haut sollte aus möglichst wenigen, hochwertigen und aufeinander abgestimmten Inhaltsstoffen bestehen. Zudem sollte es frei von Farb- und Duftstoffen, Mikroplastik, Silikonen, Alkohol und reizenden Stoffen sein und die natürliche Schutzbarriere der Haut unterstützen. Wer unter entzündeter Haut leidet, sollte auf Peelings oder zu aggressive, also beispielsweise alkoholhaltige, Reinigungslotions möglichst verzichten. Außerdem sollten Betroffene unbedingt darauf achten, dass sie beim Waschen nicht zu viel und kein zu heißes Wasser verwenden, da dies öfter einen Verlust an natürlichen Feuchthaltefaktoren und Oberflächenlipiden nach sich zieht. Das bedeutet, dass die Austrocknung der Haut gefördert wird. Jetzt, da die kältere Jahreszeit vor der Tür steht, wird es für Menschen mit sensibler und gestresster Haut sogar noch wichtiger, auf die richtige Pflege zu achten: Überheizte Räume und eisige Temperaturen bringen die Haut noch mehr aus dem Gleichgewicht, eine reichhaltigere Pflege wird nötig. Um zu vermeiden, dass sich die Haut auf ein neues Pflegeprodukt einstellen muss und möglicherweise überempfindlich reagiert, kann es auch helfen, die Frequenz der Pflege zu erhöhen, also Cremes einfach etwas häufiger aufzutragen. Mit viel Feingefühl und etwas Geduld kommt gestresste Haut so in jeder Jahreszeit wieder ins Gleichgewicht.

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