Kosmetische Eingriffe

Neue Frische, ohne aufzufallen

Von Tobias Lemser · 2024

Dem Alter ein Schnippchen schlagen: Immer mehr Menschen ist es wichtig, jünger auszusehen. Der Grund, weshalb sowohl Frauen als auch Männer zunehmend den Beauty-Doc aufsuchen. Doch welche Rolle spielen die sozialen Medien dabei, und welche Trends sind zu beobachten?

Erfahrener Arzt, der männlichen Kunden auf kosmetische Eingriffe vorbereitet
Foto: iStock / yacobchuk

Jugendliche Ausstrahlung und Schönheit so lange wie möglich bewahren – wer wünscht sich das nicht! Klar ist jedoch: Oft geht dieser Traum nur begrenzt in Erfüllung. Häufig sind es Fotos, welche die Zeichen der Zeit offenbaren, wenn die Frische im Gesicht abhandengekommen ist. Was also tun, wenn Augenmasken, feuchtigkeitsspendende Cremes und Gesichtsmasken wirkungslos bleiben?

Kleine Beauty-Eingriffe „to go“

Anstatt auf die Plastische Chirurgie zu setzen, geht der Trend zunehmend zu sanften ästhetischen Behandlungen – mit der Absicht, natürliche Veränderungen zu erzielen, ganz ohne Skalpell. Auch Hautärztinnen und -ärzte springen seit ein paar Jahren auf diesen Zug auf und richten ihren Fokus neben klassischen medizinischen Behandlungen inzwischen immer häufiger auf die ästhetische Dermatologie. Ganz abgesehen von der steigenden Anzahl an Beauty-Salons, die in den Innenstädten wie Pilze aus dem Boden sprießen und vor allem immer mehr jüngere Frauen anlocken. Für eine Faltenbehandlung in der Mittagspause ins Schönheitsstudio zu gehen, keine Seltenheit. 

Social Media geben den Ton an

Doch was steckt hinter diesem Anti-Aging-Boom? Fakt ist: Vor allem der Vergleich mit anderen treibt viele auf Schönheit fixierte Frauen an – oft beeinflusst von den sozialen Medien. Folge: Die Hemmschwelle sinkt, sich für verjüngende Behandlungen mit Botulinumtoxin und Hyaluronsäure zu interessieren. 

Wie der letztjährige Beauty Impact Report zeigt, lassen sich 20 Prozent der Befragten von Influencern zu Schönheitseingriffen verleiten. Kein anderes Medium beeinflusst Frauen in Deutschland so nachhaltig, wie es Influencer über soziale Medien tun. Zusätzliche Erkenntnisse: 27 Prozent der Befragten können sich einen minimalinvasiven Eingriff vorstellen oder hatten bereits einen – vier Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Als Grund für derartige Behandlungen gaben 30 Prozent an, jemand anderem gefallen zu wollen. Haben sich weitere 28 Prozent eine andere Person zum Vorbild genommen, beugten sich 22 Prozent dem sozialen Druck.

Kosmetische Eingriffe: Auch Männer im Beauty-Salon

Angesagt, gerade um Falten aus dem Gesicht zu vertreiben, sind Hyaluronsäure-Filler. Dieser körpereigene und damit natürliche Stoff ist in der ästhetischen Dermatologie universell einsetzbar – ob beim Volumenaufbau in den tieferen Strukturen oder bei der präzisen Behandlung einzelner oberflächlicher sowie tieferer Falten. Laut Statista war Faltenunterspritzung mit 15,9 Prozent im vergangenen Jahr die häufigste Schönheitsoperation bei Frauen in Deutschland. Und wer glaubt, Männer in puncto Beauty-Behandlung nur mit Haartransplantationen in Verbindung zu bringen, der irrt. Fettabsaugungen liegen hier klar an der Spitze.

Wichtig jedoch, gerade bei Beauty-Behandlungen im Gesicht: Grundsätzlich sollte – egal, bei welchem Geschlecht – die Veränderung so unauffällig wie möglich sein. Für die ästhetische Dermatologie die größte Kunst überhaupt. Wie das geht? Fachleute raten, das Gesicht so zu betonen, wie es einmal war. Bilder aus früheren Jahren können hierfür eine wertvolle Hilfestellung geben, damit das finale Resultat zur Anatomie passt.

 Mit 15,9 % ist die Faltenunterspritzung die beliebteste Schönheitsbehandlung bei Patientinnen.

Quelle: DGÄPC, 2022

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