Rosazea

Mehr als peinliche Röte

Von Alexandra Grossmann · 2016

 Eine Mutter mit ihrem Kind unter dem Sonnenschirm. Thema: Rosazea
Auch zuviel Sonnenlicht kann ein Auslösefaktor für Rosazea sein.

Wenn die Gesichtsröte nicht mehr verschwindet oder entzündliche Papeln und Pusteln entstehen, dann hat sich eine Kupferrose gebildet. Die Krankheit ist meist nur psychisch unangenehm, kann sich aber zu schweren Fällen auswachsen und sogar die Augen befallen. Therapien sind individuell unterschiedlich und erfordern Geduld.

Der schöne Name Rosazea von „rosenfarbig“ täuscht, die Umgangssprache weniger: Die Erkrankung, die im Volksmund auch Kupferrose genannt wird, kann weit über eine Gesichtsröte hinaus gehen. So beginnt sie allerdings meistens: Klassisch bildet sich eine fleckenförmige Röte auf den Wangen, auf der Nase, am Kinn oder auf der mittleren Stirn.

Schreitet die Rosazea weiter voran, können sich die betroffenen Stellen immer kräftiger bis hin zu feuerrot färben. Es bilden sich sichtbare Äderchen oder auch die typischen Papeln und Pusteln, also Knötchen und eitrige Pickel im Gesicht. Talgdrüsen können sich vergrößern, Wucherungen entstehen. Die Haut ist empfindlich, die Augen können trocken sein, insbesondere bei Männern kann sich das oft veralberte Rhinophym bilden, die Kartoffel- Knollen- oder Säufernase. Typisch ist ein Verlauf in Schüben, Rötungen sowie Papeln und Pusteln wechseln sich in der Stärke ihres Auftretens ab.

Auch Kinder und Jugendliche von Rosazea betroffen

Die Kupferrose gilt als eine der häufigen Hautkrankheiten bei Erwachsenen. Die Zahlen für Deutschland werden auf zwei bis fünf Prozent geschätzt – da viele Betroffene nur schwach ausgeprägte Symptome haben oder sich der Erkrankung nicht bewusst sind, gehen sie nicht zum Arzt, die Dunkelziffer ist hoch. Frauen sind mit rund 60 Prozent häufiger betroffen als Männer, diese haben aber, sind sie erst erkrankt, die ausgeprägteren Formen der Rosazea. Generell beginnt sie im Durchschnitt um das Alter von 30 bis 50 Jahren, häufig später. Aber auch Kinder und Jugendliche können eine Kupferrose bekommen. Die Krankheit trifft meistens Menschen mit heller, lichtempfindlicher Haut und blonden oder rötlich-blonden Haaren. Auch scheint sie familiär veranlagt, also vererbbar zu sein. Warum sie überhaupt entsteht, wissen wir nicht genau, doch es gilt als sicher, dass die Immunabwehr fälschlich reagiert. Auch ist die Gefäßdurchblutung gestört. Zudem findet sich bei Rosazea-Patienten eine erhöhte Zahl einer Haarbalgmilbe, die als möglicher Auslösefaktor gilt.

Triggerfaktoren meiden

Menschen sprechen unterschiedlich auf die möglichen Therapien an. Die Krankheit kann nicht ganz geheilt werden, aber mithilfe des Hautarztes und mit Geduld bei der gemeinsamen Suche nach den jeweils wirksamsten Mitteln lassen sich die Symptome deutlich verbessern. Wichtig ist, die ärztlichen Empfehlungen ausreichend lange einzuhalten. Vor allem die entzündlichen Formen der Krankheit lassen sich gut behandeln, weil es Arzneien gibt, die genau diese Entzündungsreaktionen unterdrücken. Je nach individueller Erkrankung findet der Patient heraus, welche Kombination aus kosmetischen Mitteln und Medikamenten in seinem Fall am besten helfen.
Lichtschutz zum Beispiel ist wichtig; UV-Licht begünstigt die Kupferrose. Patienten sollten einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 auf die Haut auftragen. Nicht nur, wenn die Sonne scheint, sondern an jedem Tag im Jahr, vom 1. Januar bis 31. Dezember. Zudem gilt es, die persönlichen, die Krankheit fördernden Triggerfaktoren zu kennen und zu vermeiden, soweit es geht. Bei dem Einen sind es bestimmte Gewürze und heiße Speisen, beim Anderen schon geringe Mengen an Alkohol, UV-Licht oder trockene Luft. Auch psychischer Stress kann ein Auslöser sein. Patienten merken, ob die Haut auf diese Trigger reagiert und sollten sie entsprechend meiden.

Auch die Augen erkranken oft

Wer seine Rosazea behandeln möchte, sollte zum Dermatologen gehen. Im Einzelfall gibt es Patienten, die sich von ihren Symptomen nicht gestört fühlen. Andere sagen, es sei ihnen unangenehm, sie fühlten sich unsicher oder hätten soziale Schwierigkeiten in der Familie oder im Beruf. Wer sicher gehen, seine Symptome behandeln lassen und eventuelle spätere Stadien vermeiden will, sollte aber auch bei leichteren Formen zum Arzt gehen und somit dem potentiellen Fortschreiten der Erkrankung vorbeugen.

Eine Sonderform ist die okuläre Rosazea, die das Auge befällt. Sie kann auch bei Kindern und auch allein auftreten und muss dringend behandelt werden, denn sie kann die Hornhaut permanent schädigen; so weit, dass die Sehkraft beeinträchtigt wird, in seltenen Fällen bis zur Erblindung. Symptome sind die des trockenen Auges: Brennen, ein Gefühl von Sandkörnern im Auge und Bindehautentzündungen. Das Auge ist bei etwa der Hälfte aller Rosazea-Patienten betroffen. Wer diesen Verdacht hat, sollte sofort zum Arzt gehen.

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