Trockene Haut im Winter

Empfindliche Hülle sucht Schutz

Von Folker Lück · 2017

Sie sind unangenehm, schmerzen und jucken: Immer mehr Menschen leiden unter Erkrankungen ihrer Haut. Gerade im Winter kommt es zu einer massiven Zunahme der Beschwerden, denn der ständige Wechsel zwischen kalter Außentemperatur und trockener Heizungsluft ist purer Stress für die Haut.

Hautpflegeprodukte; Thema: Trockene Haut im Winter
Im Winter braucht die Haut besondere Pflege.

Mit einer Oberfläche von bis zu zwei Quadratmetern ist die Haut unser größtes Organ. Sie bietet uns Schutz, dient uns als wichtiges Sinnesorgan und fungiert als Regler für unseren Temperatur- und Feuchtigkeitshaushalt. Millionen von Nervenzellen in der Haut sorgen zum Beispiel dafür, dass wir Schmerzen spüren und somit Gefahren direkt erkennen können. Außerdem übernimmt sie wichtige Schutzfunktionen, damit Bakterien, Keime und andere Erreger nicht in unseren Körper gelangen können. 

Aber diese wichtigen Funktionen sind immer häufiger bedroht: Umweltbelastungen nehmen zu und problematische Bestandteile beispielsweise in Kosmetikprodukten und Textilien reizen die Haut. Auch falsche Ernährung kann ihr zusetzen. Außerdem macht eine ungesunde Lebensweise, wie zu viel Sonne oder ungeschützter Aufenthalt in kalter Umgebung, unsere sensible Hülle mürbe. „Ich fühle mich wohl in meiner Haut“, das kann vor allem im Winter nur eine Minderheit der Deutschen von sich behaupten. Einer Umfrage zufolge leiden über 68 Prozent der Bundesbürger unter winterlichen Hautproblemen. Das ist nicht verwunderlich. Denn wenn die Temperaturen sinken, nimmt die Feuchtigkeit der Haut ebenso ab wie die Talgproduktion – unsere Schutzbarriere wird angreifbarer. Sie braucht unsere Unterstützung, um ihre Funktionen aufrechterhalten zu können und nicht zu erkranken. Doch oft vergessen wir, wie wichtig ausreichendes Trinken, gesunde Ernährung und Bewegung für unsere Haut sind. Und auch das richtige Maß an Pflege ist essenziell für ihren Schutz. Zu viel und falsche Pflege kann den Schutzmantel der Haut schädigen und sie angreifbar machen.

Massiver Anstieg von Hauterkrankungen im Winter

Ob erblich bedingt oder durch äußere Einflüsse ausgelöst: Experten verzeichnen einen alarmierenden Anstieg von Hautproblemen und -erkrankungen. Sie reichen von Trockenheit und Reizungen der Haut über Couperose und Rosacea, chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis bis hin zu Hautkrebs. Schätzungen zufolge zeigt heute bereits jeder Vierte leichte Anzeichen einer Neurodermitis. Von einer diagnostizierten Neurodermitis betroffen sind vier Millionen Menschen in Deutschland. Ebenfalls sehr weit verbreitet ist die Psoriasis mit rund zwei Millionen Erkrankten in Deutschland. Neben erblicher Disposition und Umwelteinflüssen spielt zudem die Psyche eine große Rolle: Vor allem, wenn sie chronisch ist, besteht eine Wechselwirkung zwischen der Psyche und der Erkrankung, davon sind Wissenschaftler heute überzeugt. Für Betroffene ist das keine Neuigkeit. Viele  stellen immer wieder fest, dass sich ihre Symptome durch psychische Belastungen, wie Stress, Streit oder Sorgen deutlich verschlimmern. Gleichzeitig belasten die zum Teil deutlich sichtbaren Merkmale auch die Psyche.

Quälende Stigmatisierung

Hautveränderungen bereiten nicht nur äußerst unangenehme Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen und Entzündungsreaktionen. Betroffene empfinden es obendrein als eine große Belastung dass die betroffenen Hautstellen oft deutlich zu sehen sind, etwa im Gesicht oder am Haaransatz. Viele leiden massiv unter der Stigmatisierung durch ihre Umwelt. Denn noch immer sind beispielsweise Neurodermitis und Psoriasis nicht so bekannt, dass die Erkrankten damit rechnen können, nicht angestarrt oder gar mit Ekel bedacht zu werden. Bei vielen Menschen herrscht auch heute noch Furcht vor Ansteckung, dabei sind diese Krankheiten nicht ansteckend! Hier ist Aufklärung dringend erforderlich, um die Situation der Menschen im Alltag zu verbessern. Genau das will der Welt-Psoriasis-Tag am 29. Oktober erreichen. Im Rahmen dieses Aktionstages machen Hautärzte und Patientenselbsthilfeverbände die Öffentlichkeit auf die Situation von Psoriatikern aufmerksam, um aufzuklären und Vorurteile abzubauen.

Neue Therapieansätze

Für die Patienten besteht heute weitaus mehr Anlass zu berechtigter Hoffnung, als noch vor einigen Jahren: Es werden immer mehr Aspekte von Hauterkrankungen erforscht und ständig neue Therapieansätze entwickelt. Mit Hilfe moderner Therapien kann heute die Mehrheit nahezu beschwerdefrei leben. Darüber hinaus ist die fachärztliche und bei Bedarf auch psychologische Betreuung darauf ausgelegt, partnerschaftlich mit den Betroffenen zusammenzuarbeiten und sie bestmöglich zu unterstützen. Die Betroffenen selbst haben immer bessere Möglichkeiten, positiv auf ihre Erkrankung einzuwirken. So kann zum Beispiel eine gezielte Lichttherapie, ohne Kortison und UV-Strahlen für gezielte Linderung der Psoriasis-Symptome sorgen. Um den lästigen Juckreiz zu minimieren und erholsameren Schlaf zu finden, können sich Psoriatiker und Neurodermitiker heute zudem mit speziellen Textilien helfen, welche die empfindliche Haut nicht zusätzlich reizen. Ob bei witterungsbedingten Reizungen oder chronischen Erkrankungen der Haut: Geeignete Pflege unterstützt die empfindliche Hülle zusätzlich und gezielt dabei, sich selbst zu heilen und ihre natürliche Schutzfunktion wieder erfüllen zu können. Und mit etwas Geduld gelingt es häufig auch bei Beschwerden durch Psoriasis oder Neurodermitis, Symptome zu lindern oder die Hauterscheinungen sogar ganz zum Verschwinden zu bringen.

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